Freitag Mittag stiegen wir in den Bus gen Ostparaguay und trafen 4 Stunden später in Ciudad del Este ein. Benny und Nina (zwei Freunde) warteten schon auf uns und so machten wir uns erstmal auf die Suche nach einer billigen Übernachtungsmöglichkeit. Wir fanden auch recht schnell ein Hotel mit einem Viererzimmer, das pro Person 8 Euro kostete (inkl. Frühstück). Ganz gediegen.
Jau, dann haben wir also das Gepäck auf unserem Zimmer abgelegt und das Nachtleben in deser beeindruckenden Stadt genossen. Den Samstag verbrachten wir mit Bummeln, Shoppen und Bewundern des immensen Chaoses dieser krassen Stadt. Dazu muss gesagt werden, dass Ciudad del Este den größten Schwarzmarkt Südamerikas hat und auch einer der größten der Welt. Echt krass, über Kleidung, Elektronikgeräte, Gewehre, Elektroschocker und Schmuck gibt es echt alles und dazu noch total billig.
Auch eine neue Digitalkamera habe ich mir geleistet =)
Dazu steht an fast jeder Ecke ein Security mit einer übertrieben großen Shotgun, kugelsicheren Weste und Messer. Das übertrifft sogar die Polizisten aus Asunción mit ihren Gewehren.
Doch trotz mehrfacher Warnungen von Taxifahren und Polizisten, die Straßen nachts zu meiden und nur in Großgruppen unterwegs zu sein, wurden wir zum Glück nicht überfallen.
Sonntag morgens machten wir uns auf zum Itaipu Staudamm. Verdammt beeindruckend. Dabei handelt es sich um den größten Staudamm der Welt, größer als der Drei-Schluchten-Staudamm. 2008 hat er so viel Energie „produziert“, dass man damit die ganze Welt 2 Tage mit Strom versorgen könnte. Und schon mit einer der 20 Turbinen könnte man eine 2-Millionen-Einwohner-Stadt mit Energie versorgen.
Dies wurde uns alles in einem Kurzfilm und einer anschließenden Bustour durch das Gelände und über die Staumauer erklärt. Die Staumauer ist übrigens über 8km lang.
Nach diesem beeindruckenden Erlebnis ging es direkt zum nächsten weiter. Mit dem Taxi fuhren wir zum Franco-Wasserfall. Der Fluss ist ein Seitenarm des Río Paraná und schlängelt sich durch dichte Waldgebiete. Bei 40 Grad und extremer Luftfeuchtigkeit kam man sich vor wie in den Tropen. Auch die Fauna war total beeindruckend, es gab hunderte von Schmetterlingen und Spinnen in allen Größen und Farben.
Nachmittags fuhren wir dann zum Terminal und schnappten uns den erstbesten Bus nach Hohenau. Der war auch sehr billig, jedoch auch dementsprechend ausgestattet. Klimaanlage und Lüftung waren kaputt, was bei den Temperaturen etwas unangenehm war. Außerdem durfte man sich nicht zu stark auf den Armlehnen aufstützen, da diese sonst abbrachen. Läuft, das ist Paraguay ;)
Jetzt bin in Hohenau, bei Benny und Nina´s Projekt und warte auf einen Anruf von Lisa, meiner Gastmutter. Die ganze Familie wollte nämlich einen 2-tägigen Ausflug nach Ostparaguay machen. Wenn alles klappt, werden wir uns also irgendwo hier in der Gegend treffen, sodass ich mit ihnen weiterreisen werde.