Dienstag, 20. April 2010

4-Tages-Ausflug




Da mein 3-Monate-Visum kurz vor dem Ablaufen war, nutzte ich letztes Wochenende die Chance und und machte mich für 4 Tage auf in den Süden Paraguays und anschließend über die Grenze nach Posadas/Argentinien.
Freitags fuhr ich Benny und Nina in ihrem Projekt besuchen, wo ich bis Sonntag morgen blieb. Wir verbrachten zwei sehr gediegene Tage, tagsüber am Río Paraná wo wir Charango, Guitarra und Mundharmonika spielten und abends wurde kräftig gefeiert..

Sonntag morgens stellte ich mich an die Straße und um das Busgeld zu sparen wollte ich bis Posadas trampen. Glücklicherweise hielt auch recht schnell ein Auto, das mich mitnahme. Meine zweite Mitfahrgelegenheit war zufälliger Weise sowieso auf den Weg nach Posadas und wartete sogar an der Grenze auf mich, bis ich meinen Aus- und Einreisestempel hatte. Ein total korrekter, netter Mann, mit dem ich mich die ganze Fahrt über unterhielt und der mich anschließend sogar zu sich nach Hause zum Asado-Essen einladen wollte. Da ich jedoch die Stadt erkunden wollte, lehnte ich dankend ab. Er gab mir noch seine Handynummer und lud mich ein (befahl mir...), bei ihm Abend zu essen und bei ihm zu übernachten, falls ich nichts finden sollte.

So bummelte ich den Nachmittag über durch die wunderschöne Stadt, bemerkte zu meinem Schrecken jedoch, dass keine Geldwechselstube mehr offen hatte und ich nur paraguayische Guaranies in der Tasche hatte. Ich hatte den Tag über noch nichts gegessen und getrunken und hatte ordentlichen Hunger. Als ich an einer Baustelle vorbei lief, riefen mich auf einmal ein paar Arbeiter, die gerade Siesta machten und Mittag aßen. Sie fragten mich, ob ich nicht mit ihnen mitessen wolle und ich nahm dankend an. Es gab leckeres Hähnchen, Salat und Mandioka. Ich unterhielt mich noch ca eine Stunde mit ihnen und lief dann gesättigt an der Uferpromenade weiter.
Als ich eine Familie traf, die dort auf einer Bank saß, fragte ich sie ob es in der Nähe einen Park gäbe, in den ich mich setzen könne. Sie gaben mir Auskunft und fragten, ob ich nicht einen Moment auf einen Mate bleiben wolle. Da es unhöflich wäre abzulehnen, setze ich mich zu ihnen und wir unterhielten uns. Nach einer Weile packten sie Sandwiches und Cola aus und bestanden darauf, dass ich mitaß. So wurde aus einer Weile mehr als 2 Stunden bis wir uns verabschiedeten.

Den restlichen Tag verbrachte ich an der Uferpromenade, spielte Charango und schaute den Sonnenuntergang über dem riesigen Río Paraná an. Plötzlich hielt hinter mir ein Auto und jemand rief „Florian! Vení a tomar Mate!“ Es war die Familie von vorher, die auf dem Heimweg war und mich zufällig gesehen haben. So packten sie Klappstühle aus und wir tranken am Straßenrand noch einen Mate und tauschten Mailadressen aus.
Anschließend fuhren sie mich zu dem netten Mann, der mich nach Posadas mitgenommen hatte. Der freute sich sehr als ich kam, stellte mir seine Familie vor und tischte ein seeehr gediegenes Abendessen auf. =)
Noch bis spät in die Nacht tranken wir wir zusammen Wein und Bier, bis er mir mein Bett zum schlafen zeigte. Als ich ihn bat ein wenig Geld für all das anzunehmen, meinte er ich sei verrückt und wirkte fast beleidigt.

Früh am nächsten Morgen machte ich mich auf den Heimweg und kam pünktlich um halb drei, zum Unterricht geben, zuhause an.